Vorbeugung gegen Wurmbefall
Die Bedeutung routinemäßiger koproskopischer Untersuchungen
Intestinale Parasiten sind in Europa beim Menschen praktisch ausgerottet. Nicht jedoch so bei Hund und Katze. Im Durchschnitt sind 10% der Haustiere mit Würmern infiziert. Auch wenn Hunde und Katzen gut gepflegt gehalten werden, können sie sich über infizierten Kot anstecken, der von anderen, mit Parasiten befallenen Tieren abgesetzt wird.
Selbst die ganzjährige regelmäßige Verabreichung von Präparaten zur Prophylaxe eines Endoparasitenbefalls garantiert nicht, dass ein Tier tatsächlich frei von intestinalen Parasiten ist. Entwicklungsstadien bevölkern immer wieder von neuem den Darm und entwickeln sich zu adulten Würmern, deren Eier mit dem Kot ausgeschieden werden. Eier und enzystierte Stadien von Parasiten können unter Umständen durch Produkte zur Prävention oder Therapie nicht abgetötet werden.
Abgesehen davon, dass Parasiten die Gesundheit der Tiere beeinträchtigen, können manche parasitäre Entwicklungsstadien im Kot auch Zoonosen, d.h. Erkrankungen des Menschen, verursachen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Kontamination der Umwelt mit diesen Parasitenstadien zu verhindern.
Vorgeschichte und Haltung des Haustieres geben bereits einen Hinweis darauf, inwieweit eine Infektion mit bestimmten Parasiten wahrscheinlich ist. Es wird empfohlen für Hunde- und Katzenwelpen im ersten Lebensjahr die mindestens zwei- bis viermalige Durchführung einer entsprechenden koproskopischen Untersuchung; bei ausgewachsenen Hunden und Katzen sollte die Kotuntersuchung ein- bis zweimal im Jahr erfolgen.
Die Kotproben müssen in adäquater Menge entnommen und entsprechend aufbereitet werden; sie muß frisch sein, da das Parasitenstadium nur in frischen Fäzes charakteristisch ist. Weiters muß ein geeignetes Verfahren gewählt werden und gut geschultes Personal spielt ebenfalls eine wichtige Rolle.
Derzeit stellen Kotuntersuchungen immer noch eine wichtige Komponente der Routineuntersuchungen unserer Patienten dar. Ziel ist eine negative Kotprobe, sodass koproskopische Untersuchungen nur noch dann durchgeführt werden, wenn ein klinischer Verdacht auf einen Endoparasitenbefall besteht oder wenn die Vorgeschichte des Tieres eine Untersuchung nahe legt.